Liebe Genoss*innen,

gemeinsam mit Euch möchte ich für eine starke Linke im Bundestag kämpfen. Als Abgeordneter aus Schles-wig-Holstein möchte ich mich für eines der dringendsten Anliegen unserer Zeit einsetzen: die Klimakrise ab-wenden. Und neoliberaler Klimapolitik der letzten Jahrzehnte unsere öko-sozialistischen Alternativen entge-genstellen. Gerade bei uns im Norden sind wir von den Folgen und der Anpassung an die Klimakrise zuneh-mend sozial und ökologisch betroffen.

Als Bundestagsabgeordneter, als Sprecher der Bundestagsfraktion für Klima und Energie, als Mitglied in zwei Bundestagsauschüssen (Klima und Energie/Wirtschaft) konnte ich von 2017 bis 2021 die Positionen der Lin-ken inhaltlich maßgeblich erarbeiten (Aktionsplan Klimagerechtigkeit), innerparteilich strategisch stärken (Wahlprogramme) und im Parlament, bei UN-Klimakonferenzen, auf der Straße, bei Aktionen des zivilen Un-gehorsams sowie in medialer Öffentlichkeit sichtbar machen. In der Energie- und Klimapolitik bin ich mittler-weile die profilierteste Stimme der Linken. An diese Fähigkeiten, Erfahrungen und Vernetzungen möchte ich anschließen und damit die Arbeit unserer nächsten Linksfraktion im Bundestag stark machen.

Gemeinsam mit Parteimitgliedern, Gewerkschaftsvertreter*innen und Bewegungen habe ich die Erneuerung der Partei vorangetrieben, etwa mit der Kampagne „Eine Linke für alle“. Heute treten tausende Menschen in die Partei ein. Das Kämpfen hat sich gelohnt! Besonders wichtig ist angesichts des Rechtsrucks und abneh-menden Vertrauens in „die Politik“ Bodenhaftung. Hier machen wir als Linke den Unterschied: Für mich sind die Begrenzung der Abgeordnetendiät und hohe Spenden an Partei, Fraktionsverein und linke Strukturen selbstverständlich. So habe ich es 2017 bis 2021 gehalten, so werde ich es in Zukunft tun. Es braucht eine Mandatszeitbegrenzung auf drei Wahlperioden, für die ich mich seit Gründung der Partei stark mache.

Wir müssen als Linke zeigen, wie Antikapitalismus und Klassenpolitik die Fragen um Klimaschutz und Ener-giewende prägen. Wir stellen uns gegen einen grün angemalten Kapitalismus. Sozialistische Klima- und Ener-giepolitik bedeutet: Solidarität, Umverteilung, soziale Gerechtigkeit. Vergesellschaftung der Strom- und Wär-menetze. Energiewende beschleunigen. Enteignung von Energiekonzernen und Netzbetreibern. Vorrang für Kommunen und Genossenschaften. Bezahlbare Strom- und Wärmepreise sowie Kampf gegen Energiearmut. Preiskontrollen, Übergewinnsteuer, gemeinwohlorientiertes Gewinnverbot. Staatliche Unterstützung für Un-ternehmen nur bei Erhalt oder Schaffung guter, tarifgebundener Arbeit und sozial-ökologischem Umbau. ÖPNV gut ausgebaut, auf Perspektive kostenfrei. Bundesbahn als Bürger*innenbahn statt Aktiengesellschaft. Verbot von Massentierhaltung und Förderung nachhaltiger Landwirtschaft. Dazu muss die Schuldenbremse weg. Die Hauptverursacher der Klimakrise, Superreiche und Konzerne, müssen endlich in die Pflicht genom-men werden.

Um wieder erfolgreich zu sein, muss Die Linke widerborstiger, erkennbarer werden, sich fokussieren, mit einem klaren klassenpolitischen Profil, im Kampf für eine andere, solidarische Gesellschaft. Dann bringen wir gemeinsam diese versteinerten Verhältnisse zum Tanzen.

Mit herzlichen und solidarischen Grüßen

Euer Gösta