Adobe Spark Post

Her mit dem ganzen Leben!

Der Weltfrauentag ist jedes Jahr Anlass auf die leider immer noch bestehende Ungleichheit der Geschlechter und die sich gegen Frauen richtenden strukturellen Gewaltverhältnisse in Deutschland und der Welt zu erinnern. Noch immer werden Frauen für die selben Arbeiten im Schnitt deutlich schlechter entlohnt als ihre männlichen Kollegen. Noch immer ist häusliche Gewalt, sind sexuelle Übergriffe Vergewaltigungen und Femizide Teil einer frauenfeindlichen Realität, die wir täglich benennen und bekämpfen müssen.

Doch nicht genug damit, dass wir Jahr für Jahr konstatieren müssen, dass sich die Lebensverhältnisse von Frauen nicht substanziell verbessern, werden sogar bereits erzielte Errungenschaften in den letzten Jahren von einer militant antifeministischen Rechten in Deutschland, Europa und weltweit immer stärker unter Beschuss genommen. Allen Frauen, die von dieser reaktionären Welle in ihren hart erkämpften Rechten bedroht werden, wie etwa den Frauen in Polen, denen ein Bündnis aus Rechten in der Regierung, Rechten auf der Straße und der Kirche faktisch das Recht auf einen Schwangerschaftsabbruch genommen hat, gebührt unsere volle Solidarität.

Und auch in Deutschland rollt die antifeministische Welle: Die Möglichkeit für Frauenärzt*innen Informationen zu Schwangerschaftsabbrüche zu geben wird weiter eingeschränkt. Aus dem Umfeld der AfD wird aggressiv ein überkommenes Frauenbild propagiert, dass Frauen auf eine Rolle als Hausfrauen und Mütter festlegen will und alle gesellschaftlichen Maßnahmen gegen die strukturelle Ungleichheit der Geschlechter, wie etwa die Einführung und Durchsetzung von Quoten, aggressiv bekämpft.

Für LINKE ist klar, dass der Sexismus unserer Gesellschaften zusammengedacht werden muss mit den Ausbeutungsverhältnissen im Kapitalismus, in denen immer noch gerne die kostenlose Care-Arbeit, die vielen Frauen zusätzlich zu ihren beruflichen Tätigkeiten noch ganz selbstverständlich viel mehr leisten als Männer, als selbstverständliche und kostenfreie Zusatzarbeit ausgebeutet wird und andererseits die oft besser als ihre männlichen Kollegen ausgebildeten Frauen bei Lohn wie Aufstiegschancen strukturell benachteiligt werden. Denn natürlich rechnet sich die durchschnittlich miesere Bezahlung für die Arbeitgeber*innen.

All das müssen wir täglich bekämpfen, nicht nur an einem Tag im Jahr, soviel ist klar. Aber diesen Tag, der dem Kampf gegen den Sexismus in den Mittelpunkt des Bewusstseins rückt, sollten wir endlich, wie etwa in Berlin geschehen, zum Feiertag auch in Schleswig-Holstein machen, denn das ist der Wichtigkeit des Themas nur angemessen.