Bundesernährungsministerin Julia Klöckner hat sich geweigert auf Anfrage von Foodwatch ihre Kontakte zu Lobbyist*innen und Lobbyverbänden offenzulegen. Foodwatch klagt nun auf die Offenlegung der Kontakte. Das finde ich mehr als gerechtfertigt.
Wer Julia Klöckners bisheriges Schaffen als Ministerin aufmerksam begleitet hat, kann sich vorstellen, wo ihr Problem liegt: Wenn all ihre Lobbykontakte aufgelistet werden sollen, ist für den Rest ihrer Amtszeit eine ganze Abteilung ihres Ministeriums damit beschäftigt. Kaum ein Mitglied des Kabinetts steht wie Klöckner für eine enge Verzahnung mit Wirtschaftsinteressen, etwa der Agrar- und Lebensmittellobby. Berühmt-berüchtigt etwa ihr gemeinsamer Auftritt mit dem Deutschland-Chef von Nestlé, der kaum als etwas anderes als als Werbeveranstaltung zu interpretieren war.