Entgegen vorherigen Aussagen sollen nun mitten im Lockdown nun die Abschlussklassen in Schleswig-Holstein in voller Stärke Unterricht nach Lehrplan in Präsenz haben. Die GEW ist darüber zu recht empört und fordert Wechselunterricht, Kleingruppen und Distanzlernen bei nicht prüfungsrelevanten Fächern. Warum Frau Ministerin Prien es angemessen findet, dass trotz verschärfter Maßnahmen in Schleswig-Holstein jetzt teilweise hunderte Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen und ihre Lehrkräfte wieder in großen Gruppen in den Schulen zusammenkommen sollen, erschließt sich mir nicht. Dieses Vorgehen ist in Zeiten hoher Infektionszahlen fahrlässig und unnötig. Insgesamt wird man den Eindruck nicht los, dass sich in Land und Bund viel zu wenig auf einen erneuten längeren Lockdown vorbereitet wurde, kaum Konzepte vorbereitet wurden, wie Unterricht für Abschlussklassen, und natürlich auch die anderen Schüler*innen, so stattfinden kann, dass niemand benachteiligt oder zurückgelassen wird ohne dass der Infektionsschutz vernachlässigt wird. Die Zeit, wo das „Fahren auf Sicht“ notwendigerweise das Handeln in der Pandemie bestimmen musste sollte lange hinter uns liegen.