Ein Ausschuss der CDU, der den in diesem Zusammenhang schon ironischen Namen „Soziale Sicherung und Arbeitswelt“ trägt, hat Vorschläge für ein neues Rentenkonzept der Union vorgelegt. In Fortsetzung der Angriffe auf das Renteneintrittsalter wird empfohlen das einheitliche Renteneintrittsalter gänzlich abzuschaffen.
Ziel ist, dass eine Generation, die im Schnitt heute glücklicherweise eine höhere Lebenserwartung hat, später in Rente geht. Die gewonnene Zeit solle nach Willen der CDU nicht etwa im verdienten Ruhestand, sondern zumindest teilweise im Job verbracht werden. Dieser neuerliche Angriff auf die Rente gestaltet sich noch perfider, als die bisherigen Versuche das Rentenalter allgemein anzuheben.
Die beabsichtigte Individualisierung des Renteneintrittsalters öffnet Tür und Tor verschiedene Gruppen von Menschen gegeneinander auszuspielen und gleichzeitig individuellen Druck zu erzeugen, länger zu arbeiten.
Begleitend soll die Rentenkasse zum Teil in eine kapitalgedeckte Rente umgewandelt werden, was nichts anderes heißt, als dass mit diesem Kapital an Finanzmärkten spekuliert würde. Dass derartige Modelle riskobehaftet sind und eine Abhängigkeit von den Kapitalmärkten erzeugen, kann allen klar sein, die sich bereits bestehende Rentenfonds und ähnliches ansehen.
Die LINKE sieht keinen Grund, das Rentenalter anzuheben, sondern will eine Rente, die Armut im Alter effektiv verhindert. Daher brauchen wir eine solidarische Mindestrente von mindestens 1050 Euro. Das Rentenniveau muss wieder auf 53 Prozent angehoben werden und der Renteneintritt darf nicht immer weiter nach hinten verschoben werden. Alle gesellschaftlichen Gruppen, ob Selbstständige, Beamt*innen oder Lohnabhängige müssen gleichmäßig zur Finanzierung der Rente herangezogen werden. Dann können wir alle unsere Rente genießen, statt unseren Arbeitgebern noch ein paar Jahre mehr Profite zu erwirtschaften.