Der Kampf gegen das HIV Virus hat viele Erfolge zu verzeichnen. So ist die Zahl der jährlichen Infektionen seit 2010 um 23 Prozent zurückgegangen und die Therapie für infizierte Menschen hat große Fortschritte gemacht. Inzwischen ist man so weit, dass eine infizierte Person, die entsprechend therapiert wird, das Virus beim Sex nicht mehr übertragen kann und die Lebenserwartung ist dank moderner Medikamente deutlich höher geworden. Mit dem Virus können heute Menschen, die sich mit 20 infiziert haben und bei denen die Therapie anschlägt, 78 Jahre alt werden.
Alles gut also? Leider nicht. Denn der Zugang zu diesen Therapien mit modernen Medikamenten ist leider für viele der Infizierten weltweit immer noch nicht gewährleistet. Die HIV-Therapien sind ausgesprochen teuer und gerade in ärmeren Regionen daher nicht in ausreichender Zahl vorhanden. Allein 850 000 Kinder weltweit, die Medikamente brauchen, bekommen nicht die notwendige Hilfe und allein 2019 sind 95000 Kinder verstorben, obwohl dies in den allermeisten Fällen zu verhindern gewesen wäre. Von 38 Millionen Infizierten weltweit bekommen 12, 5 Millionen keine Medikamente. All diesen Menschen kann und muss geholfen werden, doch die Investitionen im Kampf gegen HIV sind rückläufig. Es fehlen nach Angaben von UNAIDS etwa 8 Milliarden Dollar jährlich für die Finanzierung der Notwendigen Maßnahmen. Das ist im globalen Maßstab keine große Summe, doch die größtenteils im globalen Süden gelegenen Gebiete mit großen Zahlen an Infizierten bekommen nicht die Hilfe, die nötig wäre. Viele müssen das mit dem Leben bezahlen.
Dieser Zustand ist nicht hinnehmbar. Wir sehen gerade, was möglich ist, wenn man alle Kraft bündelt um ein Virus zu besiegen. Wir müssen die gleiche Intensität bei der Eindämmung der Ausbreitung und der Hilfe für die Infizierten von HIV aufbringen. Der Kampf gegen HIV muss von den reichen Staaten der Welt ausreichend finanziell aufgestellt werden und Medikamente müssen kostengünstiger an die Menschen gebracht werden, die sie so dringend benötigen.