Morgen wählen die USA einen neuen Präsidenten. Nach vier Jahren Trump ist das politische Klima im Land so vergiftet wir schon lange nicht mehr. Und der Racist-in-chief im Weißen Haus sorgt je näher die Wahlen kommen für immer mehr Sorgen bei allen, die um den Erhalt der amerikanischen Demokratie fürchten. Nicht genug, dass Trump immer wieder angekündigt hat, einen Wahlsieg Bidens möglicherweise nicht anzuerkennen, nicht genug, dass er es nicht für nötig hält, sich von rassistischen Gruppen und Gewalttäter*innen zu distanzieren und sich noch vor alle Polizist*innen gestellt hat, die in die Tötung schwarzer US-Bürger*innen verwickelt sind. Als jetzt eine Gruppe seiner Fans in Texas den Wahlkampf-Tross von Biden und Harris mit ihren Autos blockierte, versuchte sie abzudrängen und den Wahlkampf-Bus rammte, da nannte er diese Leute „Patrioten“ und „unsere Leute“. Es wird immer offensichtlicher, dass Trump sich im Notfall auch auf seine gewaltbereite Anhänger*innenschaft stützen will, wenn morgen die Ergebnisse nicht in seinem Sinne ausfallen.
Nun ist Biden sicher kein Kandidat, den ich als Linker unterstützen würde, wären die Zeiten normal. Biden ist ein neoliberaler Demokrat, der in seiner Zeit als Vizepräsident, um nur ein Beispiel zu nennen, auch den unter Obama immer weiter eskalierenden Drohnenkrieg unterstützt hat. Aus linker Sicht wäre ein Kandidat wie Sanders, der zumindest eine ernsthaft sozialdemokratische Agenda vertritt, sicher die bessere Option gewesen . Doch steht er oder andere Vertreter*innen der in den USA langsam erstarkenden linken Demokrat*innen morgen nicht auf dem Wahlzettel.
Trump ist allerdings nicht nur im Inneren eine echte Bedrohung. Es ist auch international eine echte Katastrophe. Würde er morgen wiedergewählt, dann steht fest, dass die USA in den entscheidenden Jahren für die Rettung des Weltklimas tatsächlich aus dem Pariser Klimaschutzabkommen aussteigen (der Stichtag für den Ausstieg ist am 4. November) und mitten auf dem bisherigen Höhepunkt der Corona-Pandemie aus der WHO. Die Folgen weiterer vier Jahre Trump, vielleicht sogar gefolgt von einer weiteren Regierung aus seinem Lager für das Klima und für die Bekämpfung der Pandemie weltweit wäre verheerend.
Daher hoffe ich, dass uns die Bürger*innen der USA morgen vor dieser Bedrohung bewahren und einen Präsidenten wählen, der immerhin wissenschaftliche Fakten akzeptiert und Klimaschutz und einen entschlossenen, internationalen Kampf gegen Corona nicht für links-liberale Ideologie sondern eine echte Notwendigkeiten hält.
