Inseln des Widerstands für Klimagerechtigkeit, gegen Klimakrise und Artensterben gibt’s überall: In Flensburg soll nach dem Willen von SPD, CDU, FDP und Grünen ein Stück Wald am Bahnhof einem Hotel und Parkhaus weichen. Weil sie dieses Projekt als Teil einer fossilen Politik der Vergangenheit sehen, hat sich, unterstützt von FridaysForFuture und Umweltverbände, eine Initiative zum Erhalt des Bahnhofswaldes zusammengefunden, aus Klimabewegung, Anwohner*innen und Aktivist*innen.
Ein bisschen ist es wie im Hambacher oder Dannenröder Wald: Baumhäuser, Zelte, Seile, Plattformen, vorne an der Straße eine Mahnwache, auf Transparenten Grüße an den Danni, den Hambi, Seebrücke oder Antifa. Dazwischen gemeinsam junge Aktivist*innen mit Klettergurten, am Boden oder in luftiger Höhe sowie Anwohner*innen, die man nicht sofort einer Besetzer*innen-Szene zuordnen würde.
Aufgeteilt haben sie sich die Zeiten an der Mahnwache oder im Versorgungszelt. Ständig kommen interessierte Bürger*innen vorbei, bringen Essen und Trinken, informieren sich. Als wir gestern da waren, uns den Bahnhofswald und die Örtlichkeiten angeschaut haben, kam ein Vater mit seinen beiden kleinen Töchtern vorbei. Sie hatten ein Bild gemalt und einen kleinen Baum im Topf dabei, damit er dort im Wald ausgepflanzt werden könne.
Den Parteien im Rat, die das für Hotel und Parkhaus gestimmt haben, bläst mittlerweile eine steife Brise entgegen, die Sympathien scheinen auf Seite der Bürgerini und der Besetzer*innen zu sein. Und die machen sich Hoffnung, den Bahnhofswald erhalten zu können: durch eine Klage, öffentliche Aufmerksamkeit und dadurch, dass die Politik irgendwann auf den Widerspruch aus der Bevölkerung in Flensburg reagiert. Ich drücke die Daumen, werde immer mal wieder vorbeischauen, und auch DIE LINKE. Flensburg unterstützt den Erhalt des Waldes, ist doch klar. Wald statt Asphalt