Eine Ehepaar, sie im Rollstuhl, steht in Rendsburg am Bahnsteig, der Fahrstuhl ist defekt. Bei der Bahn bekommen sie die Info, sie sollten sich doch an die Bahnhofsmission wenden. Doch die kann nichts tun, der Rollstuhl ist zu schwer. Die beiden kommen aus dem Krankenhaus in Kiel, sind ohnehin schon von der Anstrengung erschöpft. Sie erzählen mir, dass ihnen das häufig passiert. Teilweise würden die Fahrstühle ein halbes Jahr oder länger nicht repariert. Und wenn sie die „Mobilitätszentrale“ der Deutsche Bahn Personenverkehr anrufen, müssen wie dafür auch noch bezahlen – ist eine kostenpflichtige Nummer (zumindest müsste die doch kostenfrei sein!). Schließlich ist ihnen eben Bescheid gegeben worden, sie müssen in den nächsten Zug einsteigen, zum nächsten Bahnhof fahren. Von da werden sie dann mit dem Taxi nach Hause gebracht. So sieht Barrierefreiheit in Deutschland aus