Es gilt als der tödlichere Bruder von CO2 – das Methangas CH4. Normalerweise wird der Klimakiller, der in unterirdischen Taschen lagert, von der darüber liegenden Nordsee durch Mikroben abgebaut. Doch der Mensch hat dafür gesorgt, dass er ungehindert in die Atmosphäre gelangt: durch Lecks am Meeresgrund.
15.000 Löcher wurden zum Abbau von Öl und Gasvorkommen in die Nordsee gebohrt. Sie verletzen die Gastaschen des CH4 – 20.000 Tonnen jährlich steigen dadurch ungehindert in die Luft und tragen zur Erderwärmung bei.
Bisher hat das Kieler Geomar-Institut diese Lecks in einer Tiefe von 1000 Metern festgestellt. Mittlerweile wird davon ausgegangen, dass Methangas auch aus noch tiefer gelegenen Lecks entweichen kann.
Wir brauchen strengere Regeln für den Umgang mit aufgegebenen Bohrlöchern. Es kann nicht sein, dass Unternehmen sich eine goldene Nase mit der Ausbeutung von Öl- und Gasvorkommen verdienen, damit aber den Klimawandel vorantreiben. Bohren, Profite abgreifen und dann die Umweltschäden hinterlassen – das darf nicht sein.
Nur ein Systemwechsel kann dafür sorgen, diese ausschließlich am Profit orientierte Haltung zu ändern. Denn ohne Klima ist alles – nichts.