Jedes fünfte Kind in Deutschland lebt in Armut. Die Eltern verdienen weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens. Mehr als ein Drittel aller Kinder von Alleinerziehenden (34,2 Prozent) leben von Hartz IV, bei Alleinerziehenden mit mehr als zwei Kindern sind es sogar zwei Drittel. Auch wenn beide Eltern im Haushalt sind, ist das Risiko für kinderreiche Familien hoch – knapp ein Fünftel von ihnen lebt mit Hartz IV, viele davon als Aufstocker.
Hinter diesen Zahlen steht der Mangel: Mangel an Kleidung, an Bildung, an Essen, an sozialen Kontakten. Kein Computer für den Internetunterricht während der Corona-Pandemie, kein Geld für Ferienfahrten. Teilhabe ist teuer in diesem System.
Das Kindergeld muss auf 328 Euro monatlich erhöht werden, damit alle Familien davon profitieren. Kinder aus armen Familien erhalten einen altersabhängigen Zuschlag, um Eltern, die auf Hartz IV oder Sozialhilfe angewiesen sind, zu entlasten. Einmalige und besondere Ausgaben müssen anerkannt und erstattet werden. Das sind zum Beispiel Klassenfahrten, Schuleinführung oder Umzugskosten.
Ein Leben in Mangel darf es in unserem reichen Land nicht geben – auch nicht für Kinder. Das Geld, dieses Ziel zu erreichen, ist da. Die verordnete Armut in Form von Hartz IV und menschenunwürdigen Sanktionen muss weg. Hartz IV ist nicht mal ein Almosen – es ist Bestrafung derer, die sowieso schon in Armut leben. Und Kindern die Zukunft nimmt. Dieser Teufelskreis muss durchbrochen werden. Kindergrundsicherung ist Zukunft.