Wie oft hören wir, „Corona macht uns alle gleich“. Oder: „Wir sitzen alle im gleichen Boot“. Das ist alles andere als richtig.
Ganz aktuell zeigt eine Analyse, dass ALG I Empfänger 17,5% und ALGII Empfänger ein 84,1% höheres Risiko als Erwerbstätige haben, wegen einer Erkrankung an Covid-19 im Krankenhaus zu landen.
Hierbei handelt es sich nicht nur um Menschen die erwerbslos sind, sondern auch um sogenannte Aufstocker. Also Menschen, deren Lohn nicht zum Leben reicht.
Das ist ein Skandal. Gesundheit darf nicht von dem Geldbeutel der Betroffenen abhängig sein.
Auch wenn diese Studie für Deutschland neu ist, liegen entsprechende Studien für die USA und Großbritannien bereits vor. Außerdem gibt es schon sehr lange Belege dafür, dass Armut und Gesundheit zusammen hängen. Erwerbslose und prekär beschäftigte leiden häufiger an psychische Erkrankungen erkranken öfter, haben mehr Vorerkrankungen und haben sogar eine geringere Lebenserwartung als andere.
Die Bundesregierung muss endlich handeln. Hartz IV gehört abgeschafft und durch eine sanktionsfreie Mindestsicherung ersetzt. Prekäre Beschäftigung muss durch voll sozialversicherungspflichtige, gute tariflich entlohnte Beschäftigung ersetzt werden. Wer erwerbslos ist, darf nicht in Armut gedrängt werden.