Irgendwas sei faul an der Corona-Krise, darin sind sich die Leute einig, die sich heute wieder in Berlin auf dem Rosa-Luxemburg-Platz getroffen haben. Einige glauben, das Virus sei von den „Eliten“ erfunden worden, um den globalen Überwachungsstaat durchzusetzen, andere meinen, 5 G sei verantwortlich für dessen Ausbreitung. Wieder andere glauben, der deutsche Volkstod (also die Vernichtung der „deutschen Rasse“, eine pathische Projektion) werde eingeleitet, eingeschleppt von den Geflüchteten, die von Merkel und Soros ins Land gebracht würden, während sich das „deutsche Volk“ in Quarantäne befände. Und natürlich sind auch die dabei, die glauben, so sollten Zwangsimpfungen für alle durchgesetzt werden.
Es ist ein absurdes Gemisch aus vormals sich als links verstehenden Menschen, aus Verschwörungsgläubigen und Nazis, das sich dort versammelt, um bewusst Abstandsregeln zu brechen. Dabei sind solche Vorkämpfer der Querfront wie Ken Jebsen oder der rechtsradikale „Volkslehrer“. Ja, es ist verständlich, wenn um Deutungen der Krise gerungen wird, und es ist nicht verwerflich, wenn dort auch Irrwege gegangen werden. Wenn sich aber daraus ein geschlossenes, nicht mehr von Argumenten erreichbares Weltbild formt, bekommt Demokratie ein Problem, zumal in ganz Europa solche Parteien und Bewegungen existieren, der orange Horrorclown im Weißen Haus gerade angesichts von Corona rechtsradikalen Wahn anstachelt. Linke Politik bleibt antifaschistisch. Wir bleiben kritisch, verteidigen Grundrechte, aber bewegen uns auf dem Stand der Wissenschaft. Wir informieren uns breit, aus unterschiedlichen Quellen, aber Solidarität und der Schutz der Alten und Schwachen sind gerade jetzt für uns entscheidend, über alle Grenzen. In diesem Sinne: Für grenzenlose Solidarität, Nazis und Querfront raus!