In Neumünster sind seit dem Wochenende 400 Menschen in einer Flüchtlingsunterkunft in Quarantäne, nachdem dort 4 Fälle von Corona festgestellt wurden. Auch in einer Flüchtlingsunterkunft in Kiel gibt es bereits einen bestätigten Corona-Fall.
Die Landesregierung hätte schneller handeln müssen. Es wäre durchaus möglich die Geflüchteten in Schleswig-Holstein in den leerstehenden Hotels, Herbergen oder Ferienwohnungen so unterzubringen, dass es möglich ist Abstand zu halten, so wie es gerade geboten ist. Wenn in der Pandemie Massenunterkünfte aufrechterhalten werden, wird damit die Gesundheit der Menschen, die dort leben müssen leichtfertig aufs Spiel gesetzt. Die Flüchtlingsräte hatten schon frühzeitig darauf hingewiesen, dass hier ein riesiges Problem besteht. Dennoch wurde nicht entsprechend gehandelt, die Folgen sehen wir jetzt. In dieser Krise muss allen Menschen die Möglichkeit gegeben werden, in einer Form untergebracht zu sein, in der der Schutz vor Infektion gewährleistet ist, in der sie geschützt vor Übergriffen anderer Menschen sind, und in der es erträglich ist, das Kontaktverbot zu befolgen“, ergänzt Beutin. „Das gilt für Menschen ohne festen Wohnsitz, Frauen und Kinder, die Opfer häuslicher Gewalt sind und eben Geflüchtete, die in Massenunterkünften, oder noch schlimmer in den Lagern an der Grenze Europas eingepfercht sind. Wir können verhindern, dass die Schwächsten besonders leicht zu Opfern der Pandemie werden, aber dafür muss jetzt endlich gehandelt werden.