Ein Kind ertrunken, ein Mensch erschossen, das ist die Realität Europas in diesen Tagen. Tränengas auf Kinder, Menschen, die zum Spielball in einer zynischen Auseinandersetzung geworden sind, im fortwährenden Krieg in Syrien, in dem es kein Gut und Böse gibt. Und von der Leyen lobt die Aussetzung des Asylrechts und das harte Vorgehen Griechenlands. Ganz in der Sprache der Neurechten spricht sie davon, Griechenland sei das „Schild Europas“. Auf der Strecke bleiben Menschen, bleiben Menschenrechte. Die Friedensnobelpreisträgerin Europa zeigt ihre hässliche, menschenverachtende Fratze. Die Maske ist gefallen. Während zahlreiche Städte, die sich zu „sicheren Häfen“ erklärt haben, öffentlich deutlich machen, sie wären sofort bereit, Geflüchtete aufzunehmen, weisen Union und SPD dieses Ansinnen zurück: Menschlichkeit sei nur möglich, wenn es eine europäische Lösung gäbe. Und noch ein Wort zu dieser dummen, unsäglichen These, man müsse vor Ort helfen, aber die Flüchtlinge könne man nicht aufnehmen: Ja, es muss auch vor Ort geholfen werden, ja, dringend ist die Bekämpfung von Fluchtursachen, die diese EU immer aufs Neue schafft. Aber was jetzt ganz oben auf der Liste steht, sind Humanität und grenzenlose Solidarität. Den Faschisten nimmt man übrigens nicht den Wind aus den Segeln, wenn man ihre Sprache spricht und ihren Forderungen nachkommt, sondern indem man ihnen mit offenem Visier und klarer antifaschistischer Haltung entgegentritt