Ein generelles Tempolimit in Städten gibt es erst seit etwas mehr als 50 Jahren, all die Jahrhunderte zuvor gab es keins, mit gutem Grund:
1. Unsere Freiheit wird immer mehr eingeschränkt. Angefangen hat es alles mit dem Tempolimit in der Stadt. Ein Tempolimit ist ein unzulässiger Eingriff in Freiheit und Selbstbestimmung.
2. Die Statistiken zeigen, dass gerade in der Stadt die größte Gefahr nicht für Menschen besteht, die mit dem Auto fahren – zu Fuß gehen ist noch vor Radfahrern die gefährlichste Art sich fortzubewegen. Würden mehr Menschen mit dem Auto fahren, ließe sich die Zahl der Verkehrstoten drastisch senken. Die Aufhebung des Tempolimits würde den Spaß am Fahren in der Stadt erhöhen.
3. Für viele Menschen ist das Auto keine Alternative, weil durch Ampeln und lästige Geschwindigkeitsbegrenzungen die Freiheit der Fortbewegung eingeschränkt wird. Ohne Tempolimit würden beispielsweise Kinder rascher zur Schule gefahren werden können.
4. Der Effekt eines Tempolimits auf das Klima ist vernachlässigbar. Deutschland hat nur zwei Prozent an den globalen CO2-Emissionen. Der Verkehrsbereich hat etwa 18 Prozent davon, macht also 0,36 der globalen Emissionen. Geht man davon aus, dass weniger als 1/3 davon auf die Städte entfällt, sind es vielleicht 0,1 Prozent. Eine Aufhebung des Tempolimits würde nicht ins Gewicht fallen.
5. Im Gegenteil, würden weniger Menschen zu Fuß gehen oder mit dem Rad fahren, ließen sich lästige Ampeln einsparen, wo noch nötig, ließen sie sich durch Brücken ersetzen, die den Verkehrsfluss nicht behindern. Die Einspareffekte wären riesig.
6. Der beschäftigungspolitische Effekt ist enorm, wenn endlich wieder mehr Menschen in den Städten aufs Auto umsteigen.
7. Last but not least könnte die Offensive für mehr Gesundheit, Klimaschutz und Fahrfreude in den Städten verknüpft werden mit der Entwicklung des autonomen Fahrens: Durch die steigende Zahl von Autos wären möglicherweise, trotz des freiwerdenden Raums durch wegfallende Rad- und Fußwege, nicht ausreichend Parkplätze vorhanden. Aber autome Autos müssten abends nicht geparkt werden, sondern könnten sich auch in der Nacht in den Verkehrsfluss einreihen, so dass sie morgens ihren Besitzer direkt von der Haustür abholen könnten. Lästige Fußwege zum Parkplatz würden entfallen.
Fazit: Wir müssen das Tempolimit in den Städten abschaffen, für Freiheit, Gesundheit und Klimaschutz. Nachteilige Folgen sind nicht zu erwarten, sondern ausschließlich positive Effekte für unsere Gesellschaft.
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PS: Heute, zum Sonntag, nach dem Frühstück, war ich mal wieder so genervt von den Pseudoargumenten gegen ein Tempolimit, dass ich dachte: Das kannst Du doch auch!
PPS: Vielleicht brauche ich einen Satireaccount, manchmal macht mir sowas diebische Freude