Meine Kollegin Martina Renner hat gestern im Bundestag eine kluge Rede gegen die Gleichsetzung von links und rechts gehalten, die sie mit „Danke antifa“ schloss. Anlass war ein Antrag der Braun-Blauen mit der Forderung: „antifa ächten“. Bundestags-Vizepräsident Kubicki erteilte ihr daraufhin einen Ordnungsruf, weil sie einen Sticker der antifa trug. Die teils üblen Zwischenrufe der Braun-Blauen ließ er so stehen. Wir erleben eine Brutalisierung eines Teils der Gesellschaft. Mordaufrufe und Gewaltfantasien, auch gegen Kinder und Jugendliche. Hass und Hetze bis zum Mord an Walter Lübcke. Doch in der Debatte gestern setzten immer wieder Redner*innen vom Union und FDP rechts und links gleich, in unerträglich verharmlosender Weise. Mehrmals war die Rede von der „Organisation antifa“, einem rechten Mythos, in etwa so plausibel wie das staatliche Demogeld für antifaschistische Demonstrant*innen. In diesen Zeiten heißt es Stellung beziehen und klar zu zeigen, auf welcher von beiden Seiten mensch steht: Lassen wir Hass, Rassismus, Antisemitismus, Menschenfeindlichkeit bis zum Mord gewähren oder beziehen wir Stellung für Demokratie, Menschlichkeit und Vernunft? Wir, die fürs Letztere einstehen und den Rechtsruck bekämpfen, sollten uns klar zum Antifaschismus bekennen.