Wie so oft in den letzten Jahren gab es auch diese Woche wieder schlechte Nachrichten aus der Windenergie-Branche. Der Windanlagenbauer Senvion wird zerschlagen. Bis zu 900 von 1400 Arbeitsplätzen dürften verloren gehen. In Schleswig-Holstein werden wohl nur 300 Arbeitsplätze erhalten bleiben.
Mit der Senvion-Pleite gehen wieder einmal hunderte Arbeitsplätze in der Windenergie verloren. Schleswig-Holstein, das eigentlich das Land der Windkraft sein müsste, verliert hier das nächste wichtige Unternehmen der Branche. Das reiht sich ein in einen bitteren Trend. Allein 2017 hat die Branche bundesweit 26 000 Arbeitsplätze abgebaut, wie wir auf eine Anfrage hin erfahren haben. Dies ist eine tiefe Krise in einem Wirtschaftszweig, der Zukunftstechnologien für die Energiewende bereitstellt und wichtig ist für die so notwendige klimapolitische Wende in Deutschland.
Doch statt hier gute Rahmenbedingungen zu schaffen, versagen Bundes- und Landesregierung dramatisch. Sie haben die Krise in weiten Teilen mit geschaffen, die bereits so viele Arbeitsplätze vernichtet hat, etwa durch die Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes und durch das immer wieder verlängerte Moratorium beim Ausbau der Windkraft in Schleswig-Holstein, das die gesamte Branche ausbremst. Wenn die Rahmenbedingungen so sind, dass kaum noch neue Anlagen gebaut werden können, braucht sich niemand zu wundern, dass die Branche immer mehr Probleme bekommt.
Ich hoffe, dass die Landesregierung aus CDU, Grünen und FDP in Schleswig-Holstein immerhin so viel Verantwortungsgefühl aufbringen wird, sich finanziell an einer Transfergesellschaft für die Menschen zu beteiligen, die jetzt ihre Arbeit verlieren, wie das die IG Metall zurecht fordert.